Nylon ist der Handelsname für Polyamid. Es ist ein haltbares und dehnbares Material, das sich ideal für Sport- und andere Funktions-Kleidungsstücke eignet. Es ist eine synthetische Faser, d. h. sie wird aus Chemikalien hergestellt, die aus fossilen Brennstoffen gewonnen werden. Wird sie nicht ordnungsgemäß entsorgt, verschmutzt sie die Umwelt über Jahre hinweg.
Recyceltes Nylon kann sowohl aus Post-Consumer- als auch aus Pre-Consumer-Abfällen hergestellt werden. Post-Consumer-Abfälle sind ausrangierte Produkte auf Nylonbasis, wie z. B. Fischernetze, Teppiche, Strumpfhosen und Kunststoffabfälle. Bei der Herstellung aus Pre-Consumer-Abfällen handelt es sich um Stoff- oder Garnabfälle aus den Textilfabriken.
Wenn z. B. eine Spinnerei aus der Faser Nylongarn herstellt, fällt immer ein Teil des Garns an, der nicht verwendet werden kann. Statt entsorgt zu werden, kann dieses Garn umgeschmolzen und zu neuem Garn versponnen, also recycelt werden.
Die wichtigsten Vorteile von recyceltem Nylon
Der Hauptvorteil von recycelten Kunstfasern besteht darin, dass sie nicht direkt auf fossile Brennstoffe angewiesen sind. Das Nylon wird aus Abfällen hergestellt, so dass die Phasen der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung und der damit verbundene Energieverbrauch entfallen.
Darüber hinaus weiß die Industrie, wie man recyceltes Nylon aus verschiedenen Abfällen herstellen kann. Es kann aus Nylonprodukten von Mülldeponien, aus dem Meer oder aus lokalen Fabriken hergestellt werden. Das bedeutet, dass viele Abfälle nicht mehr in die Umwelt gelangen oder weggeworfen werden müssen.
Nylon gilt als haltbarer und robuster als Polyester, daher ist es einfacher, Nylongewebe zu neuen Stoffen zu recyceln. Die Infrastruktur für das Sammeln und Recyceln von Kleidungsstücken ist noch nicht vorhanden. Sobald das Recycling möglich ist, ist Nylon vorzuziehen.
Recyceltes Nylon wird, wie bereits erwähnt, aus ausrangierten Produkten auf Nylonbasis hergestellt. Man zerlegt die Produkte in ihre einzelnen chemischen Bestandteile, die später wieder zu „neuen“ Nylonbahnen zusammengesetzt werden können. Die Nylonbahnen werden dann erhitzt und in eine Spinndüse geleitet, wo sie Fasern bilden. Die Fasern werden dann zu einem Stoff verwoben.
Keine perfekte Lösung
Der Herstellungsprozess ist nach wie vor ressourcenintensiv, da alle Produkte auf Nylonbasis vor dem Recyclingprozess gereinigt werden müssen, was einen zusätzlichen Schritt darstellt, der Wasser und Energie erfordert.
Nylon ist weder billig noch einfach zu recyceln, weshalb die Unternehmen wahrscheinlich die Neuware bevorzugen. Die ordnungsgemäße Entsorgung von Produkten auf Nylonbasis ist ein Kostenfaktor, den viele übersehen. So ist es z. B. für Fischer:innen viel billiger, ihre Nylon-Fischernetze ins Meer zu werfen, als sie zur Wiederverwertung an die Küste zu bringen. Außerdem setzt auch recyceltes Nylon, wie alle synthetischen Fasern, bei der Verwendung oder beim Waschen Mikroplastik frei.
Im Idealfall könnten alle Nylonabfälle zurückgewonnen und recycelt werden, bevor sie in die Natur gelangen. Die Forschung zur Herstellung von Nylon auf Biobasis wird fortgesetzt, um die Produktion von Fasern, die zu 100 % aus fossilen Rohstoffen bestehen, zu reduzieren. Zurzeit sind diese Alternativen selten und teuer. Aus diesem Grund verwenden wir recyceltes Nylon.